Die Festung Marienberg

Der mächtige Festungsbau, hoch über Würzburg gilt als das Wahrzeichen Frankens. Schon um 1000 vor Christus soll an der gleichen Stelle eine keltische Burg bestanden haben, und die im Jahre 706 geweihte Marienkirche im Burghof zählt zu den ältesten Kirchen Deutschlands. Um das Jahr 1200 liegen die Anfänge der heutigen Festung und aus dieser Zeit stammen schon der Bergfried und der Sonnenturm. Um 1300 wurde wohl der Burgbrunnen geschaffen, der bis zum Grundwasserspiegel des Mains 104 Meter in die Tiefe reicht.

Von 1253-1719, fast ein halbes Jahrtausend lang, war die Festung dann Wohnsitz der Würzburger Fürstbischöfe, die den Bau immer wieder erweitern, umbauen oder nach Zerstörungen wieder errichten ließen. Schon eines der ersten Druckwerke, die Weltchronik von Schedel aus dem Jahre 1493, zeigt die Festung in ihrem monumentalen Erscheinungsbild. 1525 im Bauernkrieg scheiterten die Aufständischen, darunter Götz von Berlichingen, an den Festungsmauern. Der Sympathisant Tilman Riemenschneider, nicht nur ein berühmter Bildhauer und Holzschnitzer, sondern auch Bürgermeister in Würzburg, wurde anschließend im Randersackerer Turm gefangengehalten.

Erst 1631, im Dreißigjährigen Krieg, konnte die Burg erobert werden. Viele Kunstschätze, die von den Truppen des Schwedenkönigs Gustav Adolf nach Uppsala verschleppt wurden, sind bis heute nicht zurückgekehrt. Nach dieser Erfahrung ließ Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn einen Ring von Festungsmauern errichten. Balthasar Neumann, der berühmte Architekt der Würzburger Residenz, ergänzte dieses Werk durch den trutzigen Maschikuliturm. Der ungewöhnliche Name geht auf die Pechnasen zurück, die im französischen „machicoulis" heißen.

1719 wurde der Bischofssitz in die neuerbaute Residenz verlegt. Die Festung verlor nach und nach an Bedeutung und begann zu verfallen. Aufbaumaßnahmen um 1930 wurden durch die Zerstörung im zweiten Weltkrieg zunichte gemacht.
Die Bayerische Schlösserverwaltung hat in den letzten Jahrzehnten mit enormem finanziellen Aufwand und großem Sachverstand das bedeutende Bauwerk wieder saniert und ausgebaut. Neben Staatsarchiv, Mainfränkischem Museum, Fürstenbaumuseum sowie Tagungs- und Veranstaltungsräumen gibt es auch die Burggaststätten mit der Schenke zur alten Wache. Bei einem guten Glas Bier aus der Würzburger Hofbräu oder einem Schoppen aus einem der Traditionsweingüter Würzburgs kann man hier an historischer Stätte verweilen und der interessanten Geschichte der Festung gedenken.


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