Würzburg, Ein Füllhorn voll Geschichte, Kultur und Wein

„Glückliches WÜRZBURG, du enthältst ja allen nur erdenklichen Segen, den du begehrst, trefflich ist diese Lage, wunderschön erschien sie mir".

Als der Geschichtsschreiber Gottfried von Viterbo um das Jahr 1200 diese freundlichen Worte formulierte, stand die heutige Kulturstadt noch in ihren Anfängen. Die architektonischen Kunstschätze wie die Festung, die Residenz, die Kirchen und Spitäler, die großen Weingüter und prächtigen Bürgerhäuser, die herrlichen Gärten und Mainbrücken, fast alles was wir heute an Würzburg so schätzen, lag noch in ferner Zukunft. Hermann Hesse, der Würzburg in seiner heutigen Pracht erlebte, bekannte denn auch: „Wenn ich ein zukünftiger Dichter und gerade mit der Wahl meines Geburtsortes beschäftigt wäre, dann würde ich Würzburg sehr mit in Erwägung ziehen".

Ähnliche Eindrücke hatte wohl auch Wolfgang Amadeus Mozart, der seiner Frau von der „schönen und prächtigen" Stadt schrieb. Würzburg hat viele berühmte Menschen beherbergt und unzählige geschichtliche Ereignisse sind mit dem Namen der Stadt verbunden. Die christlichen Missionare Kilian, Kolonat und Totnan fanden hier 689 den Märtyrertod. Der heilige Bonifatius begründete 742 den Bischofssitz. Der erste Dom wurde 788 in Gegenwart Karls des Großen geweiht und im Jahre 1156 heiratete Kaiser Barbarossa hier Beatrix von Burgund. Auch Martin Luther oder Napoleon haben Würzburg erlebt und unzählige Fürsten, Kaiser und Könige waren Gast der Landesherren. Große Namen der Kulturgeschichte, wie Walther von der Vogelweide, Tilmann Riemenschneider, Balthasar Neumann oder Tiepolo haben in der Stadt ihre Spuren hinterlassen.

Ebenso erwähnenswert und wichtig wie Geschichte und Kultur ist aber die bevorzugte Lage der Stadt am Main und die idealen Voraussetzungen für den weltberühmten Würzburger Weinbau. Von ihm berichtet das erste überlieferte Dokument schon im Jahre 779. Wein vom Stein wurde wegen seiner Qualität schnell zum Synonym für Frankenwein und guten Wein schlechthin. Das Bild der Stadt war schon früh von Reben geprägt. Unter der Festung Marienberg und später unter der Residenz wurden gewaltige Weinkeller geschaffen, die nicht nur der fürstlichen Hofhaltung dienten. Wein war damals auch ein Zahlungsmittel, und so wurden die Fässer für die Aufnahme von Abgaben und für die Begleichung von Dienstleistungen genutzt. Daran erinnern noch die Beamtenweinfässer im Staatlichen Hofkeller mit einem Fassungsvermögen von 100.000 Liter, die Bischof Franz Ludwig von Erthal bauen ließ, um die unterschiedlichen Qualitäten zu mischen und so eine ungleiche Behandlung der Bediensteten auszuschließen. Die Bedeutung des Weines unterstrich auch König Ludwig I. durch seine Anwesenheit bei einer Neuanpflanzung am Steinberg.

Der Wein hat sein hohes Ansehen bis heute behalten und kündet immer wieder aufs Neue von den Schätzen der alten Kulturstadt am Main.


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